Auf Basis einer qualitativen Analyse der Websites von 209 zufällig ausgewählten NPOs in der Stadtregion Wien finden wir vier unterschiedliche Raumverständnisse: (1) In der Vorstellungswelt der "world polity" (zu Deutsch in etwa "Weltsystem") verstehen sich NPOs als Teil einer räumlichen Umwelt, die fein säuberlich in Nationalstaaten, supranationale Strukturen und subnationale Einheiten unterteilt ist. (2) Gemäß der Vorstellung von "Weltkultur" arbeiten NPOs in unscharfen, fließenden und sich überlappenden Räumen, z.B. Netzwerken, Wirtschaftsräumen oder natürlichen Habitaten. (3) In religiösen Raumvorstellungen wird die materielle Welt durch einen transzendenten Bereich ergänzt und in Räume des Heiligen und des Bösen unterteilt. (4) In einem lokozentrischen Raumverständnis zieht die NPO eine Trennlinie zwischen ihrem "Zuhause" und dem fremden Rest der Welt. Jede dieser Raumvorstellungen vermittelt eine bestimmte Art der Verortung der Organisation in ihrer räumlichen Umwelt und bringt bestimmte Organisationspraktiken und emotionale Aufladungen des Raumes mit sich.

https://link.springer.com/article/10.1007/s11266-023-00603-w