Rund 13 Millionen ältere Menschen über 65 Jahre sind in der EU-25 von Armut bedroht. Die Armutsgefährdungsrate in dieser Altersgruppe ist mit 18% (im Jahr 2003) höher, als die durchschnittliche Gefährdungsrate in der EU (16%).

Ziel dieses Projektes war es, das Phänomen der urbanen Armut und das Phänomen der Altersarmut gemeinsam zu untersuchen. Auf der Basis von Daten für Österreich wurde untersucht, welche Faktoren für die Armut älterer Menschen, die in urbanen Regionen leben, verantwor­tlich sind, und inwiefern sich diese Faktoren von den Armutsursachen der älte­ren Bevölkerung in ländlichen Regionen unterscheiden.

Die Betrachtung von Städten bzw. Teilregionen und deren internationaler Vergleich zur Analyse des Armutsphänomens anstelle gesamter Länder empfahlen sich aufgrund der Heterogenität großräumiger Gebiete. Auch die föderale Struktur innerhalb vieler Länder, wie etwa in Österreich, und die damit einhergehende politische Zersplitterung sprachen für ein solches Vorgehen. Als Beispiel seien hier etwa die Richtsätze für die österrei­chische Sozialhilfe genannt, die in jedem Bundesland in unterschiedlicher Höhe angesetzt wurden. Als "urbane Regionen" wurden für die Analyse Großstädte mit mehr als 100.000 EinwohnerInnen und Gebiete mit dichter Besiedlung herangezogen.

Im Rahmen der empirischen Analysen, die Daten aus dem EU-SILC nutzten, wurde Armut in zweifacher Hinsicht operationalisiert: Erstens wurde ein Schwerpunkt auf die Armuts­gefährdung - und damit einer im Verhältnis zur Durchschnittsbevölkerung unterdurchschnittli­chen Ausstattung mit Einkommen - gelegt. Zweitens wurde Armut als Deprivation interpretiert, also als Benachteiligung, die nicht ausschließlich über materielle Faktoren abgebildet wird.

Ansprechpartnerin:
Univ.Prof. Dr.ⁱⁿ Ulrike Schneider (Letierin des WU Forschungsinstituts für Altersökonomie)

Projektteam:
Dr.in Karin Heitzmann (WU Institut für Sozialpolitik)
Dr. Franz Eiffe (WU Institut für Sozialpolitik)
Univ.Prof. Dr.ⁱⁿ Ulrike Schneider
Mag. Richard Mühlmann (WU Forschungsinstitut für Altersökonomie)

Publikationen zum Projekt "Ältere Menschen in der Großstadt"