Blick auf das D4 Gebäude von außen bei Nacht.

Neue Publikation zu informeller und formeller Inanspruchnahme von Langzeitpflege und ungedecktem Bedarf in Europa

22. Mai 2024

In einer neuen Studie von Viktoria Szenkurök, Daniela Weber und Marcel Bilger, veröffentlicht im International Journal of Health Economics and Management, untersuchen die Autoren die Langzeitpflegenutzung und den ungedeckten Bedarf unter Berücksichtigung individueller sowie länderspezifischer Faktoren. Die Ergebnisse zeigen, dass individuelle Faktoren die Pflegenutzung stark durch ihren Einfluss auf den Bedarf prägen. Insbesondere der bessere Gesundheitszustand wohlhabenderer und gebildeter Personen führt dazu, dass diese seltener häusliche Pflege in Anspruch nehmen. Auf Länderebene zeigt sich beispielsweise, dass die Verfügbarkeit von Geldleistungen für die Pflege (im Gegensatz zu Sachleistungen) stark mit der Inanspruchnahme von gemischter Pflege, also einer Kombination aus informeller und formeller Pflege, verbunden ist. Besonders interessant ist, dass laut der Studie diverse pflegepolitische Maßnahmen nicht ausreichen, um den ungedeckten Bedarf an persönlicher Pflege signifikant zu verringern. Im Gegensatz dazu sind großzügige Renten signifikant mit einem geringeren ungedeckten Bedarf verbunden.

Szenkurök, V., Weber, D., Bilger, M., 2024. Informal and formal long-term care utilization and unmet needs in Europe: examining socioeconomic disparities and the role of social policies for older adults. Int. J. Health Econ. Manag. https://doi.org/10.1007/s10754-024-09378-z

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