Studie zu gesellschaftlichen Wirkungen von Filmfestivals anhand des Beispiels Internationales Kinderfilmfestival Wien

Das NPO Kompetenzzentrum untersuchte in dieser Studie den gesellschaftliche Mehrwert von kulturellen Angeboten am Beispiel eines Filmfestivals, konkret des Internationalen Kinderfilmfestivals in Wien. Eine international renommierte Stadt wie Wien profitiert in vielfacher Hinsicht von einer aktiven Kultur- und Kreativwirtschaft. Ein fester Bestandteil des kulturellen Angebots der Stadt sind Filmfestivals, überwiegend organisiert durch zivilgesellschaftlich getragene, gemeinwohlorientierte Organisationen. Sie bieten durch kuratierte Programme, Vermittlungsarbeit und umfangreiche Rahmenprogramme einer breiten Bevölkerung große Partizipationschancen an gesellschaftlichen Themen. Ihr gesellschaftlicher Mehrwert und die von ihnen ausgelösten Wirkungen wurden bislang allerdings noch kaum untersucht.

Mit der Wirkungsanalyse des Internationalen Kinderfilmfestivals wurde der Frage nachgegangen, welche gesellschaftlichen Wirkungen ein künstlerisches Angebot bei verschiedenen Rezipient:innen und anderen Gruppen hervorruft. Das Ergebnis sind 75 identifizierte Wirkungen, primär sozialer und kultureller Natur, bei neun Stakeholder- bzw. Wirkungsbetroffenengruppen. Relevante Wirkungen wurden in das Konzept der ästhetischen Bildung eingebettet, das sich aus Ästhetischer Erfahrung, Ästhetik als Methode, Transfer-/Nebeneffekten und Ästhetischer Welterfahrung zusammensetzt. Dies unterstreicht den Beitrag des Filmfestivals zur Bildung von kulturellem Kapital und zur Entwicklung von Kreativität als Schlüsselkompetenz. Insgesamt bieten sich Wirkungsanalysen als Mittel für Förderakquise im Kunst- und Kulturbereich an, um Ökonomisierungstendenzen und damit verbundenen inhaltlichen Abstrichen entgegenzuwirken. Damit wird in weiterer Folge ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung des qualitativ hochwertigen Kulturangebots der Stadt Wien geleistet.