Review: Sustainability Talk mit Cisco-CEO Chuck Robbins
Chuck Robbins, einer der einflussreichsten Geschäftsleute der Welt, war zu Gast bei der Podiumsdiskussion „Leading for a Sustainable Future"
Chuck Robbins, CEO von Cisco Systems und einer der einflussreichsten Geschäftsleute der Welt, hat zum ersten Mal Österreich besucht und im Zuge dessen bei der Podiumsdiskussion „Leading for a Sustainable Future“ gesprochen.
Cisco Systems, eines der führenden IT-Unternehmen aus dem Silicon Valley, ist für seine Netzwerktechnologien bekannt und setzt sich unter Chuck Robbins‘ Ägide verstärkt für Nachhaltigkeit im Technologiebereich ein. WU-Rektor Rupert Sausgruber zeigte sich in seiner eröffnenden Rede besonders erfreut, dass Robbins die WU für das Expert*innen-Gespräch besuchte: „Die WU spielt als die größte und eine der führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas eine wichtige Rolle bei der Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen. Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Werte, unserer Lehrmethoden, unserer Forschung und unserer Partnerschaften und prägt den Dialog mit unseren Stakeholdern“, so Sausgruber. Die Herausforderungen, wie etwa der Klimawandel oder ungleiche ökonomische Verteilung, seien dabei gewaltig, die Hoffnung liege in fortschrittlichen digitalen Technologien, so der WU-Rektor.
Chuck Robbins wies in seinem Eingangsstatement darauf hin, dass die Klimakrise die „Krise unseres Lebens“ sei und ihre Bewältigung im Sinn aller Menschen sein muss. Nachhaltigkeit sei neben der gesellschaftlichen Brisanz und Relevanz aber auch eine persönliche Mission für alle Expert*innen. Für Kavita Surana, WU-Professorin für Data Ecosystems and Environmental Accountability, bedeutet Nachhaltigkeit vor allem die Verbesserung der Lebensqualität und der Arbeitsbedingungen sowie des allgemeinen Wohlbefindens. Als persönliche Mission sieht auch Andre Martinuzzi, Leiter des WU-Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement, seine Arbeit: „Was bedeutet Nachhaltigkeit? Produkte, Technologien, Konsumgewohnheiten, Freizeitverhalten - was auch immer für 10 Milliarden Menschen die nächsten 500 Jahre funktioniert. Wenn es nicht funktioniert, müssen wir uns etwas überlegen – dann ist Innovation gefragt.“ Kavita Surana wies darauf hin, dass Kosten und Nutzen von Technologien jedoch immer abgewogen werden müssen. Mit KI zum Beispiel wird der Energieverbrauch zwar steigen, aber er wird auch besser messbar werden.
Vor welchen Aufgaben stehen die globalen Technologieunternehmen derzeit? „Wir müssen die beste Lösung für unsere Kund*innen anbieten, und das in der nachhaltigsten Weise.“ Dazu brauche es gegenseitiges Verständnis und die Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaftler*innen und Unternehmen. Den Universitäten komme eine wichtige Rolle zu: „Die Aufgabe der Universitäten ist, über Verantwortung als zentralen Wert zu sprechen und diesen auch unseren Studierenden zu vermitteln. Nachhaltigkeit ist mehr als eine einzelne Lehrveranstaltung oder ein Wahlfach ”, so Martinuzzi.
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„Ich persönlich sehe die Gefahr, in ein primitives Stammesdenken zurückzufallen, in dem es nicht darum geht, Dinge gemeinsam umzusetzen, sondern um Gegnerschaft und Egoismus. Als Folge werden derzeit Forschungsgelder gekürzt und Militärausgaben erhöht. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen die Vorteile von Nachhaltigkeit aufzuzeigen und gemeinsame Schritt zu setzen.“, weist Martinuzzi auf aktuelle politische Tendenzen hin.
Für Kavita Surana ist der Ausstieg aus Kohle und fossilen Brennstoffen aktuell die dringlichste Aufgabe: „Wenn wir dieses Problem lösen, ist der wichtigste und größte Schritt getan. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass die Menschen sich nicht nur wegen des Klimawandels Sorgen machen, sondern vor allem um ihre Lebensqualität.“
„Logik und rationales Denken in die Regierungen dieser Welt zurückzubringen, das ist ein großer Wunsch von mir. Der zweite ist: Wasser, Nahrungsmittel und Energieversorgung für alle Menschen der Welt sicherzustellen. Wir können alles mit Hilfe von Technologie und künstlicher Intelligenz schaffen“, so Chuck Robbins.